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Neckar Open 15

Steillagenweinbau, Dichtkunst auf gut Schwäbisch und Zugwiesen-Pflege

Fokus Steillagen, die Dritte…

Wir hatten zwei Referenten zu Gast, die zum Thema Steillagenweinbau über ihre Projekte in Stuttgart-Mühlhausen und Lauffen am Neckar berichten: Die Initiative Steile Zucker, die zwei Weinberge am Stuttgarter Neckar bewirtschaftet, legt besonderen Wert auf den Erhalt der Artenvielfalt in den Terrassenweinbergen. Davon berichtet Dr. Wolf-Dietrich Paul, der Mitglied dieser Gruppe ist. Dietrich Rembold von den Lauffener Weingärtner justiert den Begriff Steillagen aus seiner Sicht und zeigt, was Steillagen alles „können“. Rembold berichtet auch darüber, welche Chancen ein EU-Projekt gerade bei der Sortenwahl und Züchtung bieten kann.

Dazu ein aktuelles Thema aus den Zugwiesen aus Sicht des Ornithologen und Buchautors Dr. Rainer Ertel zum Artenschutz und zu Pflegemaßnahmen in den Zugwiesen. Rudi Korbel, Rezitator aus Filderstadt, umrahmt den Abend mit Gedichten vom Neckar von Sebastian Blau. Die Texte des schwäbischen Mundartdichters Sebastian Blau erzählen von unserer Heimat, dem Neckar und allerlei schwäbischen Eigenheiten und Originalen, wie zum Beispiel dem „Karle Hank“, der gerne mal einen über den Durst trinkt. Schmeckt der schwäbische Wein doch so gut …

Uli Ostarhild hatte zuvor einige Fragen gestellt an: Dietrich Rembold von den Lauffener Weingärtnern

Herr Rembold, Wie hat sich die Wirtschaftlichkeit in den Steillagenweinbergen in den letzten Jahren verändert?

Trotz kontinuierlichen Steigerungen auf der Kostenseite ist es kaum gelungen die Weine, auch nicht die aus den Steillagen, preislich anzupassen. Zeitgleich sind in vielen, auch kleinen Betrieben die günstigen Familien-Arbeitskräfte abhanden gekommen und mussten durch zu entlohnende Fremdarbeitskräfte ersetzt werden. Dies zieht in den arbeitsintensiven Steillagen die Wirtschaftlichkeit stark nach unten und strapaziert Begrifflichkeiten wie Hobby, Traditionsbewusstsein und Heimatverbundenheit doch sehr.

Was versprechen Sie sich von den Umpflanzungen, hin zu neuen Sorten in den Steillagen ?

Wir möchten einfach die Produktion wieder mehr dem Bedarf, oder besser, den Möglichkeiten anpassen. Vor 20 Jahren gab es bei uns in der Region nicht viele Menschen, die für einen guten Wein gerne 25,- € bezahlt haben. Es gab aber auch fast keine Weine in dieser Preisklasse. Heute können wir in den Terrassen Weine Produzieren, die den Vergleich mit renommierten Anbaugebieten nicht scheuen müssen.

Wie sieht die Umsetzung / Entwicklung konkret aus ?  „welche Rebsorten sehen Sie in zehn Jahren in den Steillagen am Neckar?“

Hauptrebsorte wird auch in zehn Jahren noch der Trollinger sein. Einen neuen Weinberg anzulegen kostet sehr viel Geld und sehr viel Zeit. An eine rasche Umbestockung ist nicht zu denken.

Welche Rolle spielt „Europa“ in Ihren Projekten?

Eine große. Wir stehen als Erzeuger im ständigen Vergleich. Über das Projekt möchten wir Erfahrungen auch mit dem benachbarten Ausland austauschen, beiderseits von Forschungen profitieren und uns vielleicht auch gegenseitig Mut machen. Steillagenweinbau ist in keinem Land ein Zuckerschlecken.

Project Details

Client : Dietrich Rembold, Wolf-Dietrich Paul und Rainer Ertel bestreiten den inhaltlichen Part. Rudi Korbel von der Rabenbühne Gedichte seines Idols Sebastian Blau
Date : 04/09/2019
Skills : Neckar Open - Steillagenweinbau, Neckar Open – live
Address : http://www.neckarguides.de

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